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NY&Queen Mary 2 - unsere Kundin erzählt!

NY&Queen Mary 2 - unsere Kundin erzählt!

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28. Mai 2025

NY&Queen Mary 2 - unsere Kundin erzählt!

»New York beeindruckt nicht nur architektonisch und kulturell – es ist auch eine Stadt, die liberal, weltoffen und demokratisch geprägt ist«

 

Gemeinsam mit ihrem Ehemann war Angelika Klink-Bork auf einer ganz besonderen Musikkreuzfahrt: Mit ADAC Reisen für Musikfreunde ging es zunächst nach New York – eine Stadt voller Kultur und Kontraste. Im Anschluss folgte die stilvolle Atlantiküberquerung an Bord der legendären Queen Mary 2.
Wie sie die Reise erlebte, schildert Angelika Klink-Bork im folgenden Interview.

 

Liebe Frau Klink-Bork, was hat Sie dazu inspiriert, an der Musikkreuzfahrt 2025 New York – Southampton – Hamburg teilzunehmen und welche Erwartungen hatten Sie an die Reise?

Schon lange hatte ich den Wunsch, New York noch einmal zu erleben. Es war viele Jahre her – ganze 25 –, seit ich das letzte Mal dort gewesen war. Außerdem hatten mein Mann und ich uns schon lange vorgenommen, eines Tages die Metropolitan Opera zu besuchen.

Ein weiterer großer Wunsch war es, den Atlantik auf traditionelle Weise zu überqueren – mit der Queen Mary 2. Es ging uns dabei nicht um Kreuzfahrten im Allgemeinen, sondern ganz gezielt um dieses besondere Schiff und die klassische Route.

Die Entscheidung für diese Reise war also von mehreren bedeutenden Motiven getragen: die Rückkehr in eine Stadt, die uns fasziniert, der Besuch der Met, und die Überfahrt mit der Queen Mary 2.

 

Wir befinden uns in unruhigen politischen Zeiten und für viele ist eine Reise in die USA momentan nicht attraktiv. Wie haben Sie die Einreise nach New York erlebt?

Früher war es ein bisschen so, als würde man Freunde besuchen, wenn man in die USA reiste, die Einreise war meist unkompliziert. Doch diesmal war das Gefühl ein anderes – nicht nur bei mir, sondern auch bei anderen in unserer Reisegruppe. Die Sorge machte sich breit, die wohl viele Menschen kannten, die früher in die DDR reisten: Unsicherheit. Stimmen die Papiere? Wird man uns Schwierigkeiten machen? Werden unsere Handys nach kritischen Inhalten durchsucht? Eine Dame aus unserer Gruppe, die früher als Bankerin in New York gearbeitet hatte, fragte meinen Mann und mich, ob wir gemeinsam mit ihr durch den Zoll gehen könnten. Allein diese Frage zeigte, wie groß die Verunsicherung war. Es war dann aber unproblematisch, mit den üblichen langen Wartezeiten.

Am Flughafen John F. Kennedy wurden bei der Grenzkontrolle unsere Papiere geprüft, Fingerabdrücke genommen, ein Foto gemacht – das Übliche. Keine besonderen Maßnahmen, keine Schikane. Unsere Handys wurden nicht durchsucht, es gab keine unangenehmen Fragen.

 

Was ist Ihrer Meinung nach das Besondere an der Stadt, die niemals schläft? Was waren Ihre Eindrücke von New York und wie haben Sie die Stadt während Ihres Aufenthalts kennengelernt?

New York ist eine Stadt, die einen sofort in ihren Bann zieht. Was sie so besonders macht, ist nicht nur ihre Größe oder die berühmte Skyline – es ist die Art, wie sich diese Skyline entwickelt hat. Anders als viele asiatische Megastädte, die oft wie am Reißbrett geplant wirken, ist New York gewachsen. Organisch, historisch, mit Ecken und Kanten. Allein in Manhattan sollen rund 6.000 Hochhäuser stehen – eine beeindruckende Zahl.

Besonders faszinierend ist das Nebeneinander von Alt und Neu: Futuristische Glas- und Stahlbauten stehen direkt neben historischen Wahrzeichen wie dem Empire State Building, das bereits 1930 errichtet wurde. Diese Mischung verleiht der Stadt ihren einzigartigen Charakter. Man schaut sich um und hat das Gefühl, noch längst nicht alles gesehen zu haben – so viel gibt es zu entdecken.

Ein Höhepunkt war der Besuch der Aussichtsplattform im 70. Stock des Rockefeller Centers. Der Blick über die Stadt, den Hudson River, die unzähligen Dächer – ein Moment, den man nicht vergisst.

Wir haben mit der Reisegruppe vieles zu Fuß erkundet, was durch die zentrale Lage des Hotels gut möglich war. Besonders schön war der Spaziergang durch die Upper East Side und Teile des Central Parks – begleitet von unserer Reiseleiterin Esther Roth, einer Schweizerin, die seit über 30 Jahren in den USA lebt und uns mit viel Wissen durch die Stadt führte.

Ein kulturelles Highlight war der Besuch der Frick Collection. In dieser ehemaligen Villa des Stahlmagnaten Henry Clay Frick, heute ein Museum, spürt man den Reichtum und die Ambitionen der amerikanischen Industriellen um 1900. Frick, Rockefeller, Woolworth – sie alle profitierten von der Industrialisierung, vom Eisenbahnbau, vom wirtschaftlichen Aufschwung. Frick ließ die bedeutendsten und teuersten Kunstwerke Europas aufkaufen – heute umfasst die Sammlung rund 1.000 Werke. Die Atmosphäre in diesem Haus ist einzigartig.

Doch New York beeindruckt nicht nur architektonisch und kulturell – es ist auch eine Stadt, die liberal, weltoffen und demokratisch geprägt ist. Gerade in einem Land, das politisch oft stark polarisiert ist, wirkt New York wie ein Gegenentwurf. Menschen aller Religionen, Kulturen und Lebensentwürfe leben hier nebeneinander.

 

Wie haben Sie die Atmosphäre und das Ambiente der Metropolitan Opera während der Aufführungen von »Aida« und »Le Nozze di Figaro« empfunden?

Die Metropolitan Opera in New York – allein der Name weckt große Erwartungen. Und tatsächlich: Das Haus ist beeindruckend. Nicht nur wegen seiner Größe, sondern auch wegen seiner Bedeutung. In Deutschland haben wir auch große Opernhäuser – aber diese Dimension, diese Bühne, diese Wucht, wie man sie an der Met erlebt, ist doch noch einmal etwas anderes.

Ich hatte es mir – ehrlich gesagt – etwas mondäner vorgestellt, denn was auffällt – und für uns Europäer vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig ist – ist die Haltung des amerikanischen Publikums. In die Met oder zu den Philharmonikern kommt man auch mal in Straßenkleidung, mit Rucksack und Einkaufstüten. Man setzt sich auf seinen Mantel, stellt den Rucksack vor sich – und genießt die Oper. Champagner gibt es aus Plastikgläsern. Das wirkt zunächst befremdlich, aber es ist eben eine andere Kultur, ein anderer Zugang zur Kunst.

Das musikalische Erlebnis war hervorragend. Wir sahen Aida – mit den beeindruckenden Sängerinnen Angel Blue und Elīna Garanča und dem Chor der Met, der allein schon ein Erlebnis war (der aktuelle Chorleiter der Met, Tilman Michael, war zuvor viele Jahre Chorleiter an der Oper Frankfurt). Diese Klangfülle, diese Präzision – das ist kaum zu vergleichen: Solche Chöre, solche Bühnenbilder!

Neben Aida sahen wir auch Figaros Hochzeit, dirigiert von Joana Mallwitz – eine der herausragenden Dirigentinnen unserer Zeit. Und auch bei den New Yorker Philharmonikern hatten wir das Glück, ein Konzert unter weiblicher Leitung zu erleben: Simone Young, die zuvor Generalmusikdirektorin in Hamburg war. Es ist schön zu sehen, wie sich die klassische Musikszene öffnet – Frauen am Pult sind heute keine Ausnahme mehr, sondern prägen das Bild zunehmend.

Wie haben Sie die Einschiffung auf die Queen Mary 2 erlebt und was waren Ihre ersten Eindrücke vom Schiff?

Viel gesehen haben wir zunächst nicht, denn direkt nach dem Ausstieg aus dem Bus wurden wir in eine große Abfertigungshalle geleitet. Als wir nach etwas Wartezeit dann endlich in die Eingangshalle der Queen Mary 2 kamen, war das ein großer Kontrast. Eine große, elegante Halle, geschmückt mit einem riesigen Blumenbouquet, empfing uns mit einem Hauch von Glanz und Stil. Hier spürte man sofort die besondere Atmosphäre dieses legendären Schiffes.

 

Wie haben Sie den Aufenthalt an Bord während der Transatlantikpassage erlebt?

Die Restaurants, die Aufenthaltsräume und auch die Kabinen sind elegant und geschmackvoll eingerichtet. Obwohl das Schiff bereits seit 20 Jahren auf den Weltmeeren unterwegs ist, merkt man ihm das Alter kaum an. Alles ist in einem hervorragenden Zustand – keine abgeblätterten Ecken, keine abgenutzten Möbel. Man spürt sofort: Hier wird Wert auf Pflege und Qualität gelegt.

Das Angebot an Bord lässt kaum Wünsche offen. Es gibt einen gut ausgestatteten Fitnessraum und ein Schwimmbad, das von uns täglich genutzt wurde. Besonders schön fanden wir die Bibliothek – ein ruhiger Ort mit gemütlichen Leseplätzen und einem herrlichen Blick aufs Meer. Wer sich gerne bewegt, kann auf Deck 7 seine Runden drehen. Dort kann man tatsächlich Kilometer machen, ideal für lange Spaziergänge mit frischer Seeluft.

Auch das kulturelle Angebot ist vielfältig: Es gibt ein Theater, ein Kino, den stilvollen »Queen’s Room« – ein Ballsaal, in dem tägliche Konzerte stattfinden und abends getanzt wird. Die Engländer pflegen hier ihre Traditionen – und das mit Stil. Für Freunde des Kartenspiels gibt es tägliche Bridge-Runden – mein Mann hat das sehr genossen. Ein weiteres Highlight war der »Commodore Club« – eine stilvolle Bar mit Live-Musik.

 

Und wie kleidet man sich auf so einem Schiff?

Das Publikum ist sehr gemischt, aber abends gibt es eine verbindliche Kleiderordnung – besonders an den Galaabenden. Dann sind dunkle Anzüge, Smokings und elegante Kleider Pflicht. Es ist kein bloßer Vorschlag, sondern Teil des Erlebnisses.

 

Wie war das kulinarische Angebot an Bord der Queen Mary 2?

Das Angebot war überragend. Die Vielfalt ist beeindruckend – das Britannia-Restaurant ist das klassische Hauptrestaurant, und es gibt zusätzliche Alternativen: À-la-carte-Restaurants mit verschiedenen Küchenstilen, aber auch eine Selbstbedienungskantine, die rund um die Uhr geöffnet ist.

Die Qualität der Küche ist auf allerhöchstem Niveau. Man merkt, dass hier mit großer Sorgfalt gearbeitet wird. Die Lebensmittel sind hochwertig und frisch. Das Personal ist aufmerksam und freundlich.

 

Sind Sie mit der Organisation und Betreuung vom Team der ADAC Reisen für Musikfreunde zufrieden gewesen?

Die gesamte Organisation war sehr gut. Es war ein richtiger Rundum-Service – selbst an die Kofferanhänger wurde gedacht.

Unser Reiseleiter an Bord, Herr Wenzel, hat mit seiner ruhigen, verbindlichen Art die Gruppe wunderbar zusammengehalten. Er hatte für alle Anliegen ein offenes Ohr und sorgte dafür, dass sich jeder gut aufgehoben fühlte.

Die Reiseleiterin in New York kannte sich bestens in der Stadtgeschichte aus, ihre Erklärungen waren fundiert, aber nie überladen. Es war keine dieser Studienreisen, bei denen man mit historischen Daten und Fakten überhäuft wird. Es war eine Vergnügungsreise im besten Sinne.

 

Welche bleibenden Erinnerungen haben Sie mitgenommen und würden Sie anderen Reiseinteressierten empfehlen, eine Reise dieser Art zu buchen?

Die Erinnerung anNew York als eine ausgesprochen facettenreiche Stadt – hier liegen Gegensätze ganz selbstverständlich nebeneinander: der grüne, ruhige Central Park direkt neben dem pulsierenden Times Square. Die Kombination mit der Überfahrt auf der Queen Mary 2 macht diese Reise zu etwas Einzigartigem.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

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